DEUTSCHLANDFUNK Freitag, 1.Juni 2012, 20.10 | Mein Vater, der Maler

Veröffentlicht auf 7. Mai 2012

 DEUTSCHLANDFUNK Freitag, 1.Juni 2012, 20.10 Uhr bis 21.00 Mein Vater, der Maler Ein Familienleben im Lichte der Kunst. Von Judith Grümmer Mit Leslie Malton und Felix von Manteuffel Regie: Ulrike Bajohr Mit sechzehn wird Jürgen Hans Grümmer (1935 bis 2008) jüngster Meisterschüler an den Kölner Werkschulen, mit zwanzig gilt er als Geheimtipp der Kunstszene. Mit zweiundzwanzig hat er Frau und Tochter. Das Kind atmet Ölfarbe und Basaltstaub, spielt in Baubuden, Werkstätten und Steinbrüchen. Es wächst in einer Künstlerkommune auf, und trotz aller Geborgenheit sagt es tatsächlich: "Wenn ich groß bin, werde ich Spießer!" Denn der früh vom Erfolg verwöhnte Grümmer hält den eigenen Ansprüchen nicht stand. Die Kunst nährt umso mehr Selbstzweifel, je weniger sie die Familie sättigt. Irgendwann kommt der Vater der Familie abhanden. Einzig seine Kunst bleibt ihm, auch wenn niemand sie mehr will. Zwanzig lange Jahre hört und sieht seine Tochter nichts von ihm. Sie ist Mutter von drei Söhnen, als er wieder auftaucht, und langsam, sehr langsam entdecken Vater und Tochter füreinander längst verloren Geglaubtes: Respekt, Liebe. Nach seinem Tod sieht Grümmers Tochter, dass sein Spätwerk die Trauer um die verlorenen zwanzig Jahre Gemeinsamkeit spiegelt. Es sind seine stärksten Arbeiten. Eine Produktion des Deutschlandfunks 2012 http://www.dradio.de/portale/feature/ Sie können das Feature nachhören und als Podcast herunterladen. Mehr Informationen finden Sie unter http://www.juergenhans-gruemmer.de

Geschrieben von Die Sachensucherin

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